Studien zum Physik- und Chemielernen, Band 362
In universitären Modulen zur Allgemeinen Chemie sind hohe Misserfolgsquoten von über 50% zu beobachten. Eine mögliche Ursache könnte neben individuellen Faktoren in einem fehlenden Constructive Alignment, also der fehlenden Passung von Lernzielen, Lehre und Prüfungen liegen.
Vor diesem Hintergrund wurden an einer Universität drei Module zur Allgemeinen Chemie mit N=3 Lehrpersonen und N=292 Studierenden untersucht. In einem quantitativen Studiendesign wurde dabei mittels Fragebogen erhoben, welche Lernziele in der Allgemeinen Chemie von Studierenden und Lehrpersonen als wichtig erachtet werden und analysiert, ob Studierende die intendierten Lernziele der Lehrpersonen wahrnehmen. Hierzu wurde die Übereinstimmung in der Lernzielbewertung mittels gewichtetem Kappa berechnet. In einem zweiten Schritt wurde überprüft, welche Kompetenzen durch die Prüfungen abgebildet werden, indem den Prüfungsaufgaben die zuvor definierten Lernziele zugeordnet wurden. Anschließend wurde mit Hilfe von Zusammenhangs- und Regressionsanalysen untersucht, ob eine hohe übereinstimmende Wahrnehmung der wichtigen Lernziele zu besseren Prüfungsergebnissen führt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Studierende die intendierten Lernziele der Lehrpersonen durch das Besuchen der Lehrveranstaltung kaum erkennen und dass dies in einem Zusammenhang zum Prüfungsmisserfolg steht. Die Relevanz transparenter Lernziele in Lehrveranstaltungen sowie Prüfungen, die das Erreichen dieser Lernziele überprüfen, wird aus den Ergebnissen dieser Studie deutlich.
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