Studien zum Physik- und Chemielernen, Band 363
Warum Lehrkräfte entgegen bildungspolitischer Ziele, curricularer Anforderungen, begründeter lerntheoretischer Annahmen sowie pädagogischer, fachdidaktischer und empirischer Evidenz den Unterricht häufig nicht offen und autonomieunterstützend, sondern eher im Sinne eines angeleiteten Frontalunterrichts gestalten, gilt als weiterhin offene Forschungsfrage.
Vor diesem Hintergrund wurde untersucht, inwiefern schulische Rahmenbedingungen und persönliche Faktoren von N = 9 Grundschullehrkräften die Implementation innovativer, geöffneter Lehr-Lernformen beeinflussen. Die qualitative Untersuchung wurde in einem Pre-Inter-Post-Design mittels Fragebogen, Leitfadeninterview, Beobachtung sowie kollegialen Gesprächs durchgeführt. Die Auswertung der Daten erfolgte durch eine inhaltlich strukturierende qualitative Inhaltsanalyse.
Als Ergebnis der Untersuchung kann festgehalten werden, dass die schulischen Rahmenbedingungen nicht entscheidend für die Anwendung innovativer Lernformate sind. Vielmehr spielen persönliche Faktoren eine Rolle, für die im Rahmen der Untersuchung das Konstrukt der personalen Gelingensbedingungen aufgestellt wurde. Sie umfassen hohes Professionswissen, die Fähigkeit zur Selbstreflexion und Selbstregulation sowie die Bereitschaft zur Innovation. Waren diese vier Faktoren bei Lehrkräften ausgebildet, neigten sie zur Anwendung offener Lernformen. Die Untersuchung gibt auch Hinweise, dass sich das pädagogische Handeln mit der Zeit entwickeln und verändern kann.
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