Studien zum Physiklernen, Band 13
Ein erster Schwerpunkt der Untersuchung sind die Handlungen von Studierenden während der Versuchsdurchführung. Theoretische Basis bildet der Vorverständnisbegriff, der um handlungsbezogene Vorverständniselemente erweitert wird. Anhand videodokumentierter Versuchsdurchführungen werden Vorverständniselemente formuliert, die das Handeln der Studierenden leiten und sich förderlich bzw. hinderlich auf die Verbindung von Theorie und Experiment auswirken. Beispielsweise kann vielen Handlungen eine starke Fixierung auf die konkret geforderten Produkte unterstellt werden, die zu Lasten der theoretischen Durchdringung des Versuches geht. Ein zweiter Schwerpunkt der Arbeit sind die Auswirkungen der Modellbildung. Hierzu werden Wissenstests, videodokumentierte Versuchsdurchführungen und die schriftlichen Ausarbeitungen der Studierenden qualitativ und quantitativ analysiert. Es zeigt sich, dass die Modellbildung generell zu vermehrter Kommunikation über die begrifflichen Grundlagen der Praktikumsversuche anregt. Weitergehende intendierte Wechselwirkungen zwischen Arbeiten am Modell einerseits und Arbeiten am Experiment andererseits konnten nicht im erhofften Umfang beobachtet werden.
Anhand der Ergebnisse werden Möglichkeiten für eine Verbesserung physikalischer Praktika, insbesondere durch einen effektiveren Einsatz grafikorientierter Modellbildung, diskutiert.
40.50 € | ||
in stock |