Berliner Arbeiten zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft, Bd. 27
"... setzt das Werk Maßstäbe im Bereich der Rekonstruktion und Erforschung von Bibliotheksbeständen und bietet wichtige Reflexionen zur Bedeutung historischer Bibliotheken und zur Rolle von Bibliothekaren in Zeiten der Digitalisierung." Iris Holzwart-Schäfer, Fachbereich Geschichtswissenschaft, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, In: H-Soz-Kult - https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-25324 Datum des Zugrifffs 14-5-2020
Rezensionen zur 1. Auflage: "Die große Menge an hier zusammengeführten Erkenntnissen und Detailinformationen ist so auch das Produkt eines beeindruckenden wissenschaftlichen Netzwerkes, das die Verf.in mit initiiert hat, um ihrem vielseitigen Forschungsobjekt voll gerecht werden zu können. Diese Vernetzung ‚extra muros‘ dürfte dafür sorgen, dass die Mainzer Karmelitenbibliothek auch weiterhin Gegenstand interdisziplinärer Forschungen bleibt, für die Ottermann mit ihrer Studie eine beeindruckende Grundlage geschaffen hat.." Christoph Nebgen, In: Nassauische Annalen, Band 128. 2017 Heft 2, S.471 f.
"Die Mainzer Karmelitenbibliothek war eine Gebrauchsbibliothek, in der praedicatura und docentura dominierten. A. Ottermann hat in einer methodisch überaus durchdachten, detailreichen und mit bewundernswerter Akribie durchgeführten Untersuchung diese Bibliothek wieder zum Sprechen gebracht. Nicht nur innerhalb der Ordensforschung wird ihr Werk für lange Zeit seinen Wert behalten." Ralf Lützelschwab, In: sehepunkte 17 (2017) Nr. 3 [15.03.2017], URL: http://www.sehepunkte.de/2017/03/29007.html
Inhalt: Gegenstand der Untersuchung sind Rekonstruktion und Analyse der Mainzer Karmelitenbibliothek von ihren frühesten Zeugnissen in den 30er-Jahren des 15. Jahrhunderts bis zur Aufhebung des Klosters im Jahr 1802. Das Fehlen historischer Kataloge und lückenhafte Aufzeichnungen zur Klostergeschichte bestimmten die Methodik der Recherchen, deren Basis die Exemplare des Rekonstruktionsbestandes darstellten. Im Dreischritt von Spurensuche, Spurensicherung und Spurendeutung konnten 1594 Bände aus Karmelitenprovenienz ermittelt werden, darunter 39 Handschriften und 289 Inkunabeln/Frühdrucke bis 1520.
Die Arbeit leistet mit ihrem exemplarspezifischen Ansatz einen wichtigen Beitrag zur Provenienzforschung und anthropologischen Bibliotheksgeschichtsschreibung. Sie steht im Kontext der Rekonstruktion klösterlicher Büchersammlungen mit dem Ziel, zerstreute historische Ensembles zusammenzuführen und verschüttete Wissensräume geistlicher Gemeinschaften über ihre Bibliotheken zu bergen. Die Sammlung der Mainzer Karmelitenbibliothek wird so erstmals als Quelle für interdisziplinäre Forschungen zugänglich.
Die 2. Auflage berücksichtigt Aktualisierungen, Korrekturen und neue exemplarspezifische Erkenntnisse. Der karmelitanische Rekonstruktionsbestand konnte um fünf Neuzuweisungen erweitert werden. Gegenüber der zweibändigen Erstauflage von 2016 wurde das ungekürzte Werk für die Zweitauflage satztechnisch kompakter gestaltet und liegt nun in einem Band vor.
Annelen Ottermann: *1954 in Hameln, Studium Geschichte und Philosophie Hannover; Referendarausbildung Höherer Bibliotheksdienst Frankfurt/M. und Bremen; Promotion HU Berlin, Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft; seit 1985 im wissenschaftlichen Bibliotheksdienst mit den Schwerpunkten Historische Buchbestände, Handschriften, Bestandserhaltung; Forschungen und vielfältige Publikationen auf den Gebieten Bibliotheks- und Buchgeschichte, Einband- und Provenienzforschung zum Alten Buch
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