Metallorganische Chemie und Koordinationschemie von anionischen Tris(pyrazolyl)methaniden
Istemi Kuzu
ISBN 978-3-8325-2246-9
243 Seiten, Erscheinungsjahr: 2009
Preis: 38.00 €
Ziele der Arbeit waren Untersuchungen von so genannten
Janus-Liganden, die sich durch einen ambidenten Charakter sowie topologisch in entgegengesetzter Richtung orientierte Donorzentren auszeichnen. In redoxaktiven Übergangsmetallkomplexen dieser Liganden stehen zusätzliche funktionelle Ligandensphären zur sekundären Koordination zur Verfügung. Daher eignen sich derartige Komplexe zur gezielten Darstellung von Mehrkernkomplexen, metallhaltigen Oligomere sowie als Metalloliganden. Beständige und definierte Arrangements dieser Art sind insbesondere im Hinblick auf Elektronentransferprozesse zwischen organisierten Metallatomen und auf den kontrollierten Ladungstransport in molekularen Funktionseinheiten von Interesse. Die Entwicklung "maßgeschneiderter" Ligandensysteme sowie ein umfassendes Studium der intrinsischen elektronischen Eigenschaften von Verbrückungseinheiten sind somit von fundamentalem Interesse. In dieser Arbeit wurden Synthesestrategien für die Darstellung einer Vielzahl neuer Übergangsmetallkomplexe von unterschiedlich substituierten Tris(pyrazolyl)methaniden [C(R
xpz)
3 ]
- (
R Tpmd) entwickelt. In Analogie zu den anionischen Tris(pyrazolyl)hydroboraten (Tp
R ) und den neutralen Tris(pyrazolyl)methanen (
RTpm) stellen die Tpmd-Systeme mehrzähnige, 6-Elektronen Stickstoffdonorliganden dar (k
3 N-Koordination). Sie verfügen jedoch zusätzlich über ein freies, tetraedrisches Carbanionenzentrum im Ligandenrückgrat. Dieses ist von entscheidender Bedeutung für weitere synthetische Manipulationen und ist zudem zur sekundären Koordination (k
1 >C) an redoxaktive Übergangsmetalle befähigt. Somit können sowohl "klassische" Koordinationseinheiten (k
3 -koordinierter
N3-Donor) als auch direkte Metall-Kohlenstoff-Bindungen (M-C(
Rpz)
3) ausgebildet werden.