In der Welt des 21. Jahrhunderts erlebt der Liberalismus eine Renaissance. Er ist das Gegenmodell zum Fundamentalismus. Dieser erhebt unbedingten Wahrheitsanspruch: Liberalismus dagegen kennt keine letzten Wahrheiten. Fundamentalismus verspricht Heil im Jenseits, Liberalismus bemüht sich um faire Sozialstrukturen im Diesseits. Liberales Denken und Handeln sind Alternativen zu fundamentalistischem Dekretieren und Agieren. Der Gerechtigkeitsliberalismus schließt fundamentalistische Heilansagen aus.
Dafür werden die Ideen der "Klassiker" wie Thomas Hobbes, Benjamin Constant, John Stuart Mill oder auch Immanuel Kant, die alle noch in den Grenzen von Nationalstaaten gedacht hatten, durch die Globalisierung wieder aktuell. Auch wenn der parteipolitisch organisierte Liberalismus da nicht immer mitkommt, so ist es doch das Ziel des globalen Gerechtigkeitsliberalismus, "eine Welt freier Menschen" (Friedrich A. Hayek) zu schaffen.
Liberalismus, so gesehen, ist nun global zu verstehen. Entweder er siegt, oder die Fundamentalisten bestimmen den weiteren Gang der Menschheit. Liberalismus bleibt nicht länger eine Philosophie des Westens. Durch die Globalisierung wird er weltweit relevant.
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