Mimesis in der frühen Kindheit - Mikroanalyse einer Spielsequenz zwischen Mutter und Kind
Berliner Arbeiten zur Erziehungs- und Kulturwissenschaft, Bd. 42
Sigrid Klasen
ISBN 978-3-8325-1953-7
150 Seiten, Erscheinungsjahr: 2008
Preis: 13.80 €
Mit dem mimetischen Vermögen, Ähnlichkeiten zu erzeugen, wird ein gestaltendes Prinzip bezeichnet, das in der abendländischen Tradition vor allem im Bereich der Ästhetik und Anthropologie seinen Platz hat. In der Entwicklungspsychologie findet es bislang kaum Beachtung. Dabei spielen mimetische Prozesse bereits in der frühesten Kindheit eine bedeutsame Rolle. Sie ermöglichen dem kleinen Kind zunächst die Gefühlswelt anderer Menschen, später auch deren Motive und Absichten zu verstehen. Über mimetisches Handeln lernt das Kind zu wissen, wie soziale Beziehungen in seiner Kultur gelebt werden, aber auch wie es diesen Prozess selbst mitgestalten kann. In dieser Hinsicht liefert uns die Mikroanalyse einer auf Video aufgenommenen Spielszene zwischen einem 13 Wochen alten Jungen und seiner Mutter ein eindrucksvolles Bild von dem, was wir soziale Entwicklung nennen.