Bei alkoholabhängigen Patienten in einer erneuten Entwöhnungsbehandlung wurden die Ausprägungen der Introjekte, die erlebten Beziehungserfahrungen mit Eltern und Partnerinnen und der "Objektcharakter" des Suchtmittels Alkohol erfasst. Die erhobenen Ergebnisse werden mit anderen während der erneuten Entwöhnungsbehandlung erhobenen Daten und den Ergebnissen einer Katamnese in Beziehung gesetzt, um eventuelle Zusammenhänge feststellen zu können.
Da mit der Strukturalen Analyse Sozialen Verhaltens und dem Inventar zur Erfassung Interpersonaler Probleme schwerpunktmäßig zwei Verfahren zum Einsatz kommen, die bisher in einer stationären Suchtbehandlung kaum eingesetzt wurden, hat die vorliegende Arbeit den Charakter einer Pilot-Studie.
Ein wichtiges Anliegen dieser Arbeit ist deshalb überhaupt erst einmal mit der Strukturalen Analyse Sozialen Verhaltens (SASB) Introjektausprägungen und frühe Beziehungserfahrungen von Alkoholabhängigen zu erheben, da bis zu Studienbeginn keine diesbezüglichen Ergebnisse von Alkoholabhängigen veröffentlicht worden waren.
Zwar kann aus den erarbeiteten Ergebnissen keine direkte empirische Absicherung objektpsychologischer Konzepte erfolgen, dazu sind die Elemente dieser Konzepte zu schwer operational zu definieren und empirisch zu erfassen. Wie in objektpsychologischen Theorien beschrieben, weist jedoch ein großer Teil der erhobenen Ergebnisse darauf hin, dass "feindselige" Introjekte, frühe Beziehungserfahrungen und der "Objektcharakter" des Suchtmittels Alkohol zentrale Bedeutung für den Verlauf einer Alkoholabhängigkeit haben.
Dass die erhobenen Introjektausprägungen wesentlich durch hohe Werte in der durch freundliche Selbstannahme bestimmten Introjekt-Clustern charakterisiert waren, entsprach nicht den zu Studienbeginn festhaltenen Erwartungen.
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