Studien zum Physik- und Chemielernen, Band 74
Dieses Forschungsprojekt untersucht in einem 2x2-Design den Lernerfolg beim Einsatz computergestützter, virtueller Materialien im Vergleich zu realen Materialien: Für die Untersuchungen wird eine Unterrichtseinheit Experimentieren mit einem Augenmodell entwickelt, die in Varianten jeweils ein Medium zur Welt der Phänomene (wahlweise ein Realexperiment oder ein IBE) und ein Medium zur Welt der mathematischen Modelle (wahlweise Papiervorlagen oder eine Computersimulation)miteinander kombiniert. Die Schüler werden gleichmäßig auf die Unterrichtsvarianten aufgeteilt und in einem Pre-Post-Test-Design in ihrem Lernerfolg verglichen.
Die grundsätzliche Überlegenheit einer Medienkombination kann nicht nachgewiesen werden. Ebenso lernen die Schüler mit dem IBE genauso gut wie mit dem Realexperiment, jedoch lernen sie mit dem IBE schneller. Die Verwendung der Simulation zusammen mit dem Realexperiment führt in der Welt der mathematischen Modelle zu einem geringeren Lernerfolg. Aus den Korrelations- und Variationsanalysen der Lernervariablen wird ein sogenanntes iteratives Modell für das Physiklernen abgeleitet, in dem die Kombination der kognitiven Fähigkeiten und der Vorkenntnisse einen großen Teil der Variation des Lernerfolges erklärt.
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