Ein Beispiel für ein derartiges Grundmuster stellt das positive Potential P3 dar, das 300 ms nach dem Auftreten eines für den Menschen neuen oder unerwarteten Reizes in den Hirnableitungen festzustellen ist. Die Amplitude des P3-Potentials ist besonders ausgeprägt, wenn der Mensch vollkommen unvorbereitet auf ein neues Ereignis trifft. Falls dieser Reiz nun wiederholt dargeboten wird, lässt sich eine Verringerung der Amplitudenhöhe feststellen. Dies kann als Lernprozess des Gehirns gedeutet werden, welches sich zunächst auf einen unbekannten Reiz konzentriert, der möglicherweise Vorbote einer drohenden Gefahr ist, aber schließlich als unbedrohlich eingestuft wird.
Die vorliegende Abhandlung trägt zur Klärung bei, ob nur das P3-Potential von diesem Lerneffekt tangiert wird oder ob dieser schon in früher auftretenden Potentialen zu finden ist.
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