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Effekte einer multimodalen ambulanten Gruppenintervention zur Förderung des Gesundheitsverhaltens bei stabiler koronarer Herzkrankheit auf Prognose-relevante Parameter im Langzeit-EKG. Eine prospektive randomisiert-kontrollierte Studie

Thomas Eichner

ISBN 978-3-8325-1569-0
143 pages, year of publication: 2007
price: 40.50 €
Hintergrund: In der gegenwärtigen Versorgungslandschaft sind Maßnahmen zur Sekundärprävention bei Patienten mit KHK langfristig häufig wenig erfolgreich. Dringlich gesucht sind Interventionskonzepte, die Koronarkranken eine nachhaltige Neuorganisation des Gesundheitsverhaltens ermöglichen. Die hier vorgestellte ambulante multimodale Gruppenbehandlung hat sich bereits als mittelfristig verhaltenseffektiv erwiesen. Inhalt der vorliegenden Arbeit ist der Einfluss der Intervention auf Prognose-relevante Parameter im Langzeit-EKG.

Methodik: 77 klinisch stabile KHK-Patienten im Alter von 35 bis 65 Jahren (Mittel: 54,2 ± 6,9 Jahre; 87% Männer) wurden 3 Jahre lang prospektiv beobachtet. Alle erhielten eine Leitlinien-orientierte kardiologische Basisbetreuung. Die 39 in die Interventionsgruppe (INT) randomisierten Patienten partizipierten im Gegensatz zu den 38 Kontrollen (KO) zusätzlich an einer einjährigen, rein ambulanten 77,5-stündigen Gruppenbehandlung mit Seminaren zur Wissensvermittlung, Bewegungs- und Entspannungsübungen sowie gruppenpsychotherapeutischen Gesprächen zur Förderung der Krankheitsbewältigung. Zu Studienbeginn, am Interventionsende und am Studienende wurden unter laufender Medikation 48-stündige Langzeit-EKG-Untersuchungen durchgeführt, wobei ST-Streckensenkungen, Herzfrequenzvariabilität (SDNN und RMSSD) und mittlere Herzfrequenz erfasst wurden. Die statistische Analyse der Ergebnisse folgte einer intention to treat-Strategie.

Ergebnisse: Jeweils 1 Patient aus INT und KO musste aus der Wertung genommen werden. Die Prävalenz von ST-Streckensenkungen war zu niedrig für eine sinnvolle Evaluation. Bei den Herzfrequenz-assoziierten Parametern konnten nur nicht-signifikante Trends zugunsten der INT festgestellt werden. In der Subgruppe der Studienteilnehmer mit ungünstigen Ausgangswerten konnte während der Intervention in der INT SDNN um 16,9 ms erhöht (p = 0,002) und die mittlere Herzfrequenz um 4,44 Schläge/min gesenkt werden (p = 0,007); Letzteres war auch am Studienende noch nachweisbar (4,49 Schlägen/min unter dem Ausgangsniveau, p = 0,012). In der KO gab es keine signifikanten änderungen. Die änderungen der mittleren Herzfrequenz in der INT unterschieden sich am Interventionsende signifikant von denjenigen der KO (p = 0,049).

Schlussfolgerungen: Damit konnte für die Intervention zumindest bei einer unter erhöhtem Risiko stehenden Subpopulation eine gegenüber einer alleinigen standardisierten kardiologischen Betreuung zusätzliche vorteilhafte und vermutlich auch nachhaltige Wirkung auf Prognose-relevante Parameter im Langzeit-EKG nachgewiesen werden. Um zu beweisen, dass sie langfristig auch zu einer Reduzierung von Morbidität und Mortalität führt, sind allerdings größere Studien mit Verwendung harter, somatischer Endpunkte unerlässlich.

Keywords:
  • Koronare Herzerkrankung
  • Sekundärprävention
  • Langzeit-EKG
  • ST-Streckensenkung
  • Herzfrequenzvariabilität

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