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"Common Coding" von Handlung und Bewertung

Andreas B. Eder

ISBN 978-3-8325-1360-3
205 Seiten, Erscheinungsjahr: 2006
Preis: 40.50 €
Der Zusammenhang zwischen Bewerten und Verhalten wird bidirektional und nach dem affektiven Kompatibilitätsprinzip organisiert gedacht: Positive Bewertungen erleichtern Reaktionen der Annäherung, und negative Bewertungen erleichtern Reaktionen der Vermeidung (und vice versa). Die theoretische Erklärung dieses bidirektionalen Zusammenhangs sieht sich vor allem mit dem übersetzungsproblem konfrontiert: Wie werden Bewertungen in Reaktionen und Reaktionen in Bewertungen übersetzt, und warum funktioniert diese übersetzung mit bestimmten Bewertungs-Reaktions-Kombinationen besser als mit anderen? Eine Lösung des übersetzungsproblems versprechen duale Motivationstheorien, die motivationale Orientierungen der Annäherung und Vermeidung als Vermittlersysteme auf einer zentralen Repräsentationsebene vorschlagen.

In einer empirisch-logischen Analyse dieser Theorien werden jedoch erhebliche Mängel in der Beantwortung grundsätzlicher Fragen festgestellt. Darüber hinaus ist die motivationale Lösung des übersetzungsproblems nicht in der Lage, analoge Beobachtungen einer bidirektionalen Reiz-Reaktions-Beziehung im kognitiven Bereich zu erklären.

Als Alternativlösung wird deshalb in dieser Arbeit eine kognitive Theorievorstellung auf ihre Anwendbarkeit geprüft, die Auswirkungen von Merkmalsüberlappungen zwischen Reizen und Reaktionen unabhängig von dem Inhalt der Merkmalsdimension zum Gegenstand macht. Die Theorie der Ereigniskodierung löst das übersetzungsproblem, indem sie direkte Interaktionen zwischen Repräsentationen der Wahrnehmung und Handlung in einem gemeinsamen Repräsentationsraum (Common Coding) annimmt. Diese Annahme einer gemeinsamen Kodierung von Attributen der Wahrnehmung und Handlung wird auf die evaluative Dimension übertragen, und in einer experimentellen Situation überprüft, in der Zugriffskonflikte auf eine geteilte Valenzrepräsentation durch die gleichzeitige Aufrechterhaltung von Repräsentationen der Handlung und Wahrnehmung erzeugt werden. In mehreren Experimenten zeigte sich eine reduzierte evaluative Sensitivität (d') gegenüber solchen Reizen, deren Valenz mit der evaluativen Implikation einer vorbereiteten Handlung übereinstimmte.

Eine solche Handlungsvalenz-Blindheit wurde sowohl mit motorischen Reaktionen, denen evaluative Bedeutungsaspekte in einer evaluativen Klassifikationsaufgabe auferlegt wurden, als auch mit Hebelbewegungen, die standardmäßig als Operationalisierungen von Annäherungs- und Vermeidungsreaktionen eingesetzt werden, beobachtet. Nachteile einer evaluativen Reaktions-Reiz-Kompatibilität entziehen sich einer Erklärung durch duale Motivationstheorien, die durchgängig Vorteile einer motivationalen Reiz-Reaktions-Passung erwarten lassen. Stattdessen unterstützen die Ergebnisse eine gemeinsame Kodierung von evaluativen Attributen der Wahrnehmung und Handlung, die direkte und wechselseitige Reiz-Reaktions-Interaktionen ohne zusätzliche Vermittlersysteme ermöglicht.

Keywords:
  • Handlungssteuerung
  • S-R Kompatibilität
  • Bewertung
  • Emotion
  • Valenz

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