Um Xenotransplantationen in Zukunft sicherer gestalten zu können, wurde erstmals das Potential des relativ neu entdeckten Phänomens der RNA-Interferenz hinsichtlich einer antiviralen Strategie gegen die Replikation von PERV analysiert: Mittels Transfektion von unterschiedlichen siRNAs gelang es, eine geeignete Target-Sequenz innerhalb des PERV-Genoms zu identifizieren.Ausgehend von dieser siRNA-Sequenz wurde ein Plasmid mit einer shRNA-Expressionskassette konstruiert, das nach stabiler Transfektion eine starke und dauerhafte Hemmung der PERV-Expression hervorrief. Sowohl die mRNA, die viralen Proteine und vor allem die Menge freigesetzter infektiöser Viruspartikel waren reduziert. Für die Herstellung transgener Schweine mit verminderter PERV-Expression empfiehlt sich der Einsatz lentiviraler Expressionsvektoren, um die shRNA-Expressionskassette effektiv in porcine Blastocysten transferieren zu können. Es gelang, ein entsprechendes auf HIV-1 basierendes lentivirales Vektorsystem herzustellen.
Durch Infektion mit solchen nicht-replizierenden Viren konnte die Expression von PERV in humanen, aber auch in primären porcinen Zellen um 90% inhibiert werden. Somit konnte erstmals die Hemmung endogener Retroviren mittels RNA-Interferenz gezeigt werden. Mit diesen Ergebnissen ist der Grundstein für die Herstellung entsprechender transgener Tiere gelegt.
Durch die Klonierung und Expression des p27Gag-Proteins und der Generierung spezifischer Antikörper gegen das rekombinante Gag-Protein, der Klonierung und Sequenzierung eines PERV-A/C Molekularklons, sowie der Durchführung mehrerer in vivo Infektionsversuche mit PERV wurden weitere Vorrausetzungen geschaffen, um das Risikopotential zukünftiger Xenotransplantationen hinsichtlich einer Virustransmission mit den porcinen endogenen Retroviren besser einschätzen zu können.
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