Die enormen Fortschritte bei der Versorgung von Schwerstkranken haben zwar zu einer verbesserten Überlebensrate geführt; allerdings nicht selten um den Preis erheblicher (ethischer) Probleme.
Mit der aktuellen Diskussion in den Niederlanden, wo unter engen Voraussetzungen aktive Sterbehilfe praktiziert werden darf, sind die Themen Tod und Sterben für kurze Zeit in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten, um dann genauso schnell wieder daraus zu verschwinden.
Nicht verschwunden sind jedoch die vielen Probleme, die der Umgang mit schwerstkranken und sterbenden Patienten mit sich bringt. Immer wieder gibt es Situationen, in denen "das Recht" keine eindeutigen Antworten auf die sich stellenden Fragen gibt und vieles in einer Grauzone verbleibt. Schwierige Abgrenzungsfragen sind zu lösen und immer wieder stellen sich Konstellationen, in denen nicht nur eine rechtlich vertretbare, sondern vor allem auch eine menschlich angemessene Entscheidung gefragt ist.
Ärzte und Menschen im Pflegebereich sind diejenigen, die einer der wenigen Berufsgruppen angehören, die Sterben und Tod nicht ausweichen können -- sehen sie sich immer wieder mit zentralen Fragen in diesem Bereich konfrontiert. Diese Abhandlung will versuchen, durch Formulierungsvorschläge und Hinweise konkrete Hilfestellungen für Menschen zu geben, die beruflich mit diesen Fragestellungen befasst sind.
Dabei soll es auch darum gehen, zu klären, was Inhalt des immer wieder geforderten "menschenwürdigen Sterben" ist und welche Rahmenbedingungen das geltende Recht setzt.
Ein Orientierungsversuch in einer rechtlichen Grauzone, in der die behandelnden Ärzte und das Pflegepersonal weitgehend sich selbst überlassen bleiben.
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