Forschungsberichte aus dem Institut für Kolbenmaschinen, Bd. 2/2005
An optischen HCCI-Forschungsmotoren werden grundlegende optische und laserspektroskopische Verbrennungsuntersuchungen durchgeführt. Der innovative Ansatz der Arbeit ist die innermotorische Ermittlung der Gemischhomogenität über Aceton-Konzentrationsmessungen und, simultan dazu, die ortsaufgelöste, indirekte Bestimmung von Temperaturfluktuationen mit Hilfe der laserinduzierten Fluoreszenz (LIF). Daraus lassen sich zu verschieden Zeitpunkten ortsaufgelöste Profile der Temperaturschwankungen im unverbrannten Gasgemisch bestimmen und Informationen über die statistische Verteilung der Fluktuationsamplituden und -wellenlängen ableiten.
Die erzeugten experimentellen Daten dienen der Parametrierung von numerischen Simulationen des HCCI-Verbrennungsprozesses, welche mit Berücksichtigung detaillierter chemischer Reaktionskinetik durchgeführt werden. Eindimensionale Simulationen laminarer Flamelets berechnen neben der detaillierten chemischen Kinetik die physikalischen molekularen Transportgrößen. Zusätzlich werden gasdynamische Vorgänge berücksichtigt und deren Einfluss auf das motorische HCCI-Verbrennungsverfahren abgeschätzt.
Basierend auf allen Untersuchungen lässt sich der HCCI-Verbrennungsprozess unter den beschriebenen Bedingungen in guter Näherung durch ein Ensemble homogener, voneinander unabhängiger chemischer Reaktoren modelliert werden, wobei die experimentell ermittelte, statistische Verteilung der Gastemperatur als Anfangsbedingung eingesetzt wird. Die ensemblegemittelte Druckkurve kann direkt mit gemessenen Druckkurven verglichen werden. In Folge der hervorragenden Modellgüte und der sehr kurzen Rechenzeit lässt sich das erarbeitete Modell direkt in Motorprozesssimulationsprogramme integrieren und macht dadurch die simultane Unterstützung von HCCI-Entwicklungsaktivitäten möglich.
Für die zukünftige HCCI-Brennverfahrensentwicklung liefert die Arbeit grundlegende Erkenntnisse und verdeutlicht, wie sich das HCCI- zu den konventionellen Brennverfahren unterscheidet. Speziell die gasdynamischen Untersuchungen stützen bisherige Thesen zum Motorklopfen und verdeutlichen die prinzipiellen Unterschiede zwischen Klopfen und dem HCCI-Verfahren.
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