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Idealzustand und Krise Frankreichs in der politischen Theorie der Christine de Pizan, 1400-1407

Michael Richarz

ISBN 978-3-8325-0784-8
398 pages, year of publication:2004
price: 40.50 €
Die vorliegende Studie befasst sich mit vier Werken der ersten professionellen französischen Schriftstellerin Christine de Pizan, in denen sie ihren Blick auf den gesellschaftlichen und politischen Zustand Frankreichs richtet: Le chemin de longue estude, Le livre des fais et bonnes meurs du sage roy Charles V, L`advision Cristine und Le livre du corps de policie. Christines Bild vom Staat entspricht dabei dem von Johannes von Salisbury ausführlich dargestellten und in der thomistischen politischen Theorie weiterentwickelten Bild vom Staat als Körper, in dem den unterschiedlichen Organen und Gliedern jeweils bestimmte Funktionen zukommen (der König als Haupt, die Ritterschaft als Arme und Hände, etc.). Dieses Bild erscheint am deutlichsten in Christines Livre du corps de policie, taucht aber auch in ihren übrigen Schriften immer wieder auf.

Im Anschluss an eine Betrachtung der historischen Entwicklung der Körpermetapher wird diese zunächst in den vier genannten Werken nachgewiesen. In den darauffolgenden Kapiteln erfolgt dann eine ausführliche Untersuchung von Christines Ansichten über die Rechte und Pflichten der unterschiedlichen Glieder des französischen Staatskörpers. Die Kapitelanlage folgt dabei in gewisser Weise Christines eigener Anordnung: Kapitel V untersucht die "Erwartungen und Vorstellungen vom Fürsten", Kapitel VI die "Erwartungen und Vorstellungen von den Gliedern des Staatskörpers" (1. die Ritterschaft, 2. Gelehrte und Kleriker, 3. Das Volk). Von Interesse ist bei der Untersuchung nicht allein der Gegenstand der Betrachtung Christines, nämlich die unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen Frankreichs, sondern auch die Art und Weise ihrer Darstellung: Zwei der ausgesuchten Texte sind sogenannte Traumvisionen (Chemin de longue estude und Advision), die es der Autorin ermöglichen, konkrete Missstände allegorisch zu verhüllen und dabei doch dem Leser eine deutliche Botschaft zu übermitteln. Die übrigen beiden Texte (Corps de policie und Charles V) gehören recht eindeutig in die Gattung der Fürstenspiegel, besitzen jedoch auch Eigenheiten wie die der Biographie im Charles V oder die eines Blicks auf die Aufgaben jedes gesellschaftlichen Standes im Corps de policie.

Keywords:
  • Romanistik - Mittelalter
  • Mediävistik
  • Politische Literatur
  • Christine de Pizan

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