Lautstarke Proteste der auf Töpfe und Pfannen schlagenden Bevölkerung zwangen erst den Wirtschaftsminister und dann auch den Präsidenten zum Rücktritt. Trittbrettfahrer des ansonsten friedlichen Bürgerprotestes verursachten mit Brandanschlägen und Plünderungen ein Chaos. Durch diesen kurzen Ausnahmezustand kamen aufgrund von Auseinandersetzungen mit Polizei und Ladenbesitzern über 20 Menschen ums Leben. Politisch war wegen dieser Geschehnisse ebenso ein Ausnahmezustand zu beobachten. Innerhalb von nur zwei Wochen hatte Argentinien fünf Präsidenten. Jegliche Schuldenzahlung des Staates wurde eingestellt und somit der größte Zahlungsausfall, den es je auf der Welt gegeben hat, verkündet. Diese Krise war das Ende eines wirtschaftspolitischen Konzepts, das eine Dekade lang die argentinische Politik bestimmte und unter dem Namen "Plan Cavallo" in die Geschichte einging. Im Zentrum dieses Maßnahmenpaketes, dass anfangs auch viele Erfolge verzeichnete, stand ein Currency Board-System mit einem festen Wechselkurs der argentinischen Währung zum US-Dollar.
In dieser Arbeit beschäftigt sich der Autor mit den Ursachen dieser Wirtschafts-, Währungs- und Finanzkrise. Dafür wurden historische, politikwissenschaftliche und wirtschaftstheoretische Erkenntnisse zusammengeführt, um eine realistische Einschätzung des Geschehens zu entwickeln. Gemessen am Pro-Kopf-Einkommen war Argentinien zu Beginn des 20. Jahrhunderts eines der reichsten Länder der Welt. Im Zuge der Tangokrise 2001/2002 stuften internationale Ratingagenturen Argentinien als den zweitärmsten Staat ein. Um zu klären, wie sich die Wirtschaftssituation innerhalb eines Jahrhunderts so rapide verschlechtern konnte, ist eine wirtschaftshistorische Betrachtung der polit-ökonomischen Entwicklung vorgenommen worden. Daraufhin wurden die Ursachen der Tangokrise analysiert. Abschließend wurde die polit-ökonomische Entwicklung bis zum Jahreswechsel 2005/ 2006 analysiert und im Anschluss daran Optionen zur zukünftigen Währungspolitik Argentiniens geprüft.
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