
Qualitative und quantitative Analyse einer Episode erhöhter troposphärischer Spurengassäulen über dem afrikanischen Kontinent im September 1997
Berichte aus dem Institut für Umweltphysik, Bd. 37
Julian Meyer-Arnek
ISBN 978-3-8325-1966-7
344 Seiten, Erscheinungsjahr: 2008
Preis: 41.50 €
W�hrend des Septembers 1997 wurden aus Messungen des
Instrumentes GOME (Global Ozone Monitoring Experiment) massiv erh�hte
troposph�rische Spurengass�ulen von Ozon (O
3), Stickstoffdioxid (NO
2)
und Formaldehyd (HCHO) �ber dem afrikanischen Kontinent abgeleitet.
Ziel der Arbeit ist die qualitative und quantitative
Zuordnung dieser Spurengaserh�hungen zu definierten Quellprozessen. Als Quellen
von Luftschadstoffen kommen im betreffenden Zeitraum Biomassenverbrennung
(BMV), biogene Emission (BE) von hochreaktiven organischen Verbindungen sowie
Gewitteraktivit�t infrage. BMV wurde w�hrend des Untersuchungszeitraumes im
s�d�stlichen zentralen Afrika von satellitenbasierten Instrumenten beobachtet.
BE findet vor allem in Gebieten dichter Vegetation (Urw�lder, bewaldete
Savannen) im �quatorialen Afrika statt. Die Gewitterintensit�t weist ihr
globales Maximum ebenfalls im �quatorialen Afrika auf. Anthropogene Verursacher
k�nnen nach einer Analyse der Emissionskataster weitgehend ausgeschlossen
werden.
In einem ersten Schritt wird der Transport der Luftmassen
ausgehend von den potentiellen Emittenten mittels einer Trajektorienanalyse
qualitativ diskutiert. Bei Ber�cksichtigung einiger Annahmen, die aus der
Kenntnis der Chemie in der Troposph�re resultieren, ergibt sich im Allgemeinen
eine sehr gute �bereinstimmung der r�umlichen Verteilungen der betrachteten
Spurengase.
Diskrepanzen treten vor allem beim Transport in der
oberen Troposph�re auf. Dies manifestiert sich vor allem bei der Betrachtung
von Substanzen, die in dieser H�he langlebig sind. Gegen�ber der GOME-Analyse
verl�uft der modellierte ostw�rts gerichtete Transport von Luftmassen die durch
BMV beeinflusst sind etwa 10 Grad zu weit s�dlich. Dies ist wahrscheinlich auf
fehlerhafte Meteorologiefelder des Europ�ischen Zentrums f�r mittelfristige
Wettervorhersagen (EZMW) in der oberen Troposph�re zur�ckzuf�hren.
Um die von den einzelnen Quellprozessen generierten
Spurengasmengen quantitativ zu bewerten, wird die >Vorw�rtsmethode<
angewandt. Dabei wird die Transportanalyse mit einer Analyse der in den
Luftpaketen ablaufenden Chemie verkn�pft.
Hierzu wird das Chemiemodell BRAPHO (Bremen�s Atmospheric
PHOtochemical model), das die in einem geschlossenen Luftpaket ablaufenden
chemischen Reaktionen einer gro�en Zahl von Substanzen beschreibt, f�r die
Analyse der troposph�rischen Chemie weiterentwickelt und auf einer gro�en
Anzahl von Trajektorien angewandt. Dieses Modell beschreibt somit sowohl den
Transport als auch die in den betrachteten Luftmassen ablaufende Chemie.
Die resultierenden kombinierten troposph�rischen Ozon-,
NO
2- und HCHO-S�ulen entsprechen sowohl bez�glich ihrer r�umlichen
Verteilung als auch ihres Wertebereiches denen, die sich aus der GOME-Analyse
ergeben. Die kombinierten S�ulen beinhalten alle in dieser Arbeit ber�cksichtigen
Emissionsprozesse.
Die Vorw�rtsmethode ist geeignet, die Auswirkung
einzelner Emissionsprozesse isoliert von weiteren atmosph�rischen Vorg�ngen und
damit frei von Wechselwirkungen zu studieren.